Der Landesparteitag möge zur Weiterleitung an den Senat und die Bürgerschaftsfraktion beschließen:
Die SPD in Senat und Bürgerschaft möge sich für folgendes einsetzen:
1. Im Zuge des Insolvenzverfahrens der Pella Sietas Werft in Hamburg-Neuenfelde den Jucho-Portalkran aus der Insolvenzmasse bzw. von der Nord Leasing GmbH zeitnah zu erwerben.
2. Den Jucho-Kran betriebsfähig und einsatzbereit für seine Nutzung, beispielsweise durch die Unternehmen vor Ort, zu halten und somit die Zukunft des Industriestandorts Neuenfelde durch die 450 Tonnen Tragkraft des Krans, zu sichern.
3. Den Jucho-Kran im Rahmen seiner Unterschutzstellung denkmalgerecht zu erhalten und eine Verlegung des Krans aus Neuenfelde an einen anderen Standort auszuschließen.
Begründung für die Initiative:
Die Versteigerung des Werftgeländes in Neuenfelde steht kurz bevor, nach Fertigstellung des Gutachtens soll sie im ersten oder zweiten Quartal 2025 stattfinden.
Der Jucho-Portalkran gehört nicht direkt zur Insolvenzmasse, sondern ist Eigentum der Nord Leasing GmbH, die auch bereits die 14 Kaikrane der Werft verkauft hat, die anschließend demontiert und nach Vietnam verschifft wurden. Offen ist, was nach der Versteigerung des Werftgeländes mit dem Jucho passiert, da er seit kurzem auch unter Denkmalschutz steht.
Es muss also schnell gehandelt werden, um die Zukunft des Jucho und damit auch die Zukunft des Industriestandortes Neuenfelde zu sichern.
Begründung / Sachverhalt für den Antrag:
Neuenfelde ist ein fast 1000 Jahre altes Dorf im Süden Hamburgs.
Fast 400 Jahre lang hat neben dem Obstanbau vor allem der Schiffbau den Stadtteil und die gesamte Region Altes Land nachhaltig geprägt.
Mit der Insolvenz der Pella Sietas Werft im Jahr 2021 war das Ende des Schiffbaus an der Este besiegelt.
Neuenfelde und die Region verloren ihr zweites Standbein, den Schiffbau, der mit der Sietas-Werft jahrzehntelang einen sicheren Arbeitsplatz für die gesamte Region darstellte.
Gerade vor dem Hintergrund, dass die Kulturbehörde es versäumt hat, die letzten vier Liebherr-Kaikrane rechtzeitig unter Denkmalschutz zu stellen und diese bereits verloren sind, muss jetzt alles getan werden, um den Jucho in Neuenfelde zu erhalten!
Nun gilt es, nach dem Ende des Schiffbaus den Jucho-Portalkran zu erhalten! Der Kran, in Neuenfelde und in der Region nur Jucho genannt, ist 90 Meter hoch, 1.800 Tonnen schwer, kann bis zu 450 Tonnen heben und ist z.B. von Blankenese, Finkenwerder, Neugraben, Jork, Lühe, Estebrügge, Buxtehude und anderen Stadtteilen und Gemeinden rund um die Werft gut zu sehen, der Jucho ist ein ortsprägendes Wahrzeichen für Neuenfelde und die gesamte Region Altes Land.
Er steht für 400 Jahre Schiffbau an der Este, er ist das Tor Neuenfeldes zur Außenwelt, unter ihm wurden Containerschiffe, Schwergutschiffe und zuletzt Spezialschiffe gebaut, die heute über die Meere fahren.
Für die Bewohner:innen Neuenfeldes und der Region gehört der Jucho seit mehr als 30 Jahren zum Ortsbild, er ist gemeinsam mit der Werft fest in der Kultur und Geschichte der gesamten Region verwurzelt, beispielsweise tragen die Freiwillige Feuerwehr Neuenfelde-Nord und die Kirchengemeinde Neuenfelde den Jucho in ihren Logos.
Vor allem aber steht der Jucho als letztes Überbleibsel der Sietas-Werft für die jahrzehntelange Zusammenarbeit von deutschstämmigen und (meist türkischstämmigen) Gastarbeitern in Neuenfelde auf der Sietas-Werft.
Noch heute leben die damaligen Gastarbeiter, ihre Kinder und Enkel in der von Sietas errichteten Siedlung Seehof und haben täglich den Blick auf die benachbarte Werft und den Jucho.
Auch für die Attraktivität und das Überleben des Industriestandortes Neuenfelde ist der Jucho wichtig: Mit einer Tragkraft von 450 Tonnen gehört er zu den leistungsstärksten Portalkranen in Norddeutschland und wird nur noch vom Koloss aus Kiel mit einer Tragkraft von 900 Tonnen übertroffen.
Auf dem Gelände der ehemaligen Sietas-Werft haben sich sowohl vor als auch nach der Insolvenz Unternehmen angesiedelt, die gerade nach dem Verlust der letzten 4 Kaikrane diesen leistungsstarken Kran noch dringender benötigen, um ihre Konzepte umzusetzen und Aufträge zu erfüllen.
Diese Unternehmen halten seit mehr als 3 Jahren den Industriestandort Neuenfelde am Leben, ohne sie und ohne den Jucho würde das 14 Hektar große Gelände an der Estemündung brach liegen.
Deshalb brauchen wir den Jucho in Neuenfelde! Sowohl kulturell als auch wirtschaftlich gehört der Jucho zu Neuenfelde und soll auch dort bleiben!
Der Landesparteitag möge zur Weiterleitung an den Senat und die Bürgerschaftsfraktion beschließen:
Die SPD in Senat und Bürgerschaft möge sich für folgendes einsetzen:
1. Im Zuge des Insolvenzverfahrens der Pella Sietas Werft in Hamburg-Neuenfelde den Jucho-Portalkran aus der Insolvenzmasse bzw. von der Nord Leasing GmbH zeitnah zu erwerben.
2. Den Jucho-Kran betriebsfähig und einsatzbereit für seine Nutzung, beispielsweise durch die Unternehmen vor Ort, zu halten und somit die Zukunft des Industriestandorts Neuenfelde durch die 450 Tonnen Tragkraft des Krans, zu sichern.
3. Den Jucho-Kran im Rahmen seiner Unterschutzstellung denkmalgerecht zu erhalten und eine Verlegung des Krans aus Neuenfelde an einen anderen Standort auszuschließen.