Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge beschließen:
Die SPD-Bürgerschaftsfraktion und die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats werden aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass von einer Bebauung der Flächen des Reiherstiegknie und der beiden angrenzenden Grünflächen entlang der Straßen Reiherstieg-Hauptdeich und Alte Schleuse abgesehen wird. Die Flächen sollen über das Jahr 2022 hinaus weiter für die Nutzung von Großveranstaltungen und als Parkanlage zur Verfügung stehen.
Die Fläche des Reiherstiegknie, bekannt als Uferpark, ist ein ehemaliges Industriegelände, auf dem seit 2007 eine Vielzahl von Festivals und Kulturveranstaltungen stattfinden. Am bekanntesten ist das Festival MS Dockville, dass sich nicht nur durch die Kombination von Kunst und Musik, sondern auch durch die Lage inmitten der Stadt und seiner Nähe zum Hafen zu einem bedeutenden und einzigartigen Festival in Hamburg entwickelt hat. Neben dem MS Dockville haben auf dem Gelände auch noch das Spektrum, das MS Artville und kleinere Projekte wie diverse Open Airs, das Butterland und Slamville ihren Platz gefunden. Auch hervorzuheben ist hier auch das MS Luettville, einem Sommercamp für Kinder und Jugendliche, das einmal jährlich ein Ferienprogramm für Wilhelmsburger Jugendliche bietet. Außerhalb der Festivalsaison oder in Pandemiezeiten ist die Parkanlage mit dem Uferpark und seinem Hafenblick ein beliebter Ort für die Anwohnenden der Elbinsel. Die Veranstaltungen und Festivals haben Wilhelmsburg kulturell massiv aufgewertet, bringen Tourist:innen und Gäste nach Hamburg und in den Stadtteil und sind nicht zuletzt für die Wilhelmsburger:innen selbst ein wichtiger Teil des Stadtteillebens geworden.
Das Festivalgelände war zu Beginn nur als Zwischennutzung geplant. Nach dem Erfolg des Festivals konnte 2018 auch mithilfe der SPD eine Nutzung des Geländes bis August 2022 sichergestellt werden. In diesem Jahr wird der Vertrag auslaufen, mit der Folge, dass alle Veranstaltungen auf dieser Fläche einer gewerblichen Nutzung weichen müssen. Eine alternative Fläche der Größe, die laute Musik und Camping ermöglicht, ist innerhalb der Stadtgrenzen Hamburgs nicht zu finden. Das Ende der Nutzung wird also wahrscheinlich das Ende des MS Dockvilles (innerhalb Hamburgs) bedeuten. In jedem Fall wird Wilhelmsburg seinen wahrscheinlich wichtigsten Veranstaltungsort und somit auch viele bereichernde Events verlieren.
Ein genauerer Plan für die gewerbliche Nutzung der HPA ist bisher nicht veröffentlicht worden. Es ist unklar, ob das Gelände überhaupt für eine dauerhafte gewerbliche Nutzung geeignet ist. Die Überschwemmungsgefahr in dem Gebiet und der feuchte Boden könnten eine Bebauung erschweren und verteuern. Mit der Entwicklung des Hafens, die eine drastische Verkleinerung vorsieht, ist es sehr fraglich, ob eine gewerbliche Nutzung überhaupt sinnhaft und zukunftsgerichtet ist.
Wir möchten uns für eine weitere kulturelle Nutzung der Fläche aussprechen, die nicht nur für den Stadtteil, sondern auch für die Stadt ein zentraler Veranstaltungsort geworden ist.
Neue Überschrift: „Kultur fördern: Dockville und co. sollen erhalten bleiben!“
Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge beschließen: Die SPD-Bürgerschaftsfraktion und die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats werden aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass das Dockville eine dauerhafte Zukunft in Hamburg hat. Dazu soll die Stadt prüfen, wie eine künftige Teilnutzung des Reiherstiegs über das Jahr 2024 stattfinden kann oder bei der Suche nach geeigneten Alternativen im Stadtgebiet aktiv unterstützen.