Der Landesparteitag möge beschließen:
1. Die Aufzählung auf Seite 36, Zeile 29 des Regierungsprogramms wird nach „sozioökonomischen Verhältnissen“ folgendermaßen ergänzt: „ und mit Behinderungen und Neurodivergenzen“
2. Dem Absatz Zeilen 27-35 auf Seite 36 des Regierungsprogramms wird folgender Satz angefügt:
„Deshalb bauen wir die bereits für alle Schulformen auf den Weg gebrachte Einrichtung multiprofessioneller Teams auch in Hinblick der Bedarfe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen und neurodivergenter Schüler*innen schrittweise weiter aus.“
Absatz neu gefasst:
Die Schüler*innen an Hamburgs Schulen sind so vielfältig wie unsere Stadtgesellschaft. Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturkreisen, mit individuellen, internationalen Erfahrungen und auch Fluchterfahrungen sowie aus verschiedenen sozioökonomischen Verhältnissen und mit Behinderungen und Neurodivergenzen haben unterschiedliche Bedarfe und Ansprüche an Schule, denen durch Fördermaßnahmen auf fachlicher Ebene begegnet werden kann. Gute Lernergebnisse sind jedoch nur möglich, wenn Schüler*innen auch über sozial-emotionale und personale Kompetenzen verfügen. Zudem empfinden Schüler*innen vermehrt eine psychische Belastung im Alltag und in der Schule. Deswegen brauchen wir eine starke Schulsozialarbeit, die eine produktive Lernatmosphäre und eine stabile Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht. Schulsozialarbeit muss fester Bestandteil aller Schulen werden! Deshalb bauen wir die bereits für alle Schulformen auf den Weg gebrachte Einrichtung multiprofessioneller Teams auch in Hinblick der Bedarfe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen und Neurodivergenzen schrittweise weiter aus.
Aktuelle Erhebungen zeigen, dass in jeder Schulklasse unter 20 Schüler*innen durchschnittlich vier neurodivergente Schüler*innen dabei sind.
Derzeit ist das ReBBZ Ansprechpartner für die Hamburger Schulen bezüglich Anpassungen für neurodivergente Kinder. Hier wird auch entschieden, ob Kinder eine Schulbegleitung erhalten oder nicht. Wenn sich dort über fachärztliche Empfehlungen hinweggesetzt wird, ist dies in Hinblick auf die Auswirkungen für betroffene Kinder hochgradig problematisch, da dies gravierende gesundheitliche Konsequenzen für die Betroffenen haben kann.
Die Folgen sind Kinder in sehr schlechten psychischen Zuständen, verzweifelte Eltern und ein großer behördlicher Aufwand.
Ein multiprofessionelles Team an allen Schulen kann hier Abhilfe schaffen. Die Fachkräfte können als Multiplikatoren ihr Fachwissen direkt an Lehrkräfte weitergeben und sowohl Einzelfallberatung als auch die Gestaltung von individuellen Nachteilsausgleichen (mit) vornehmen. Die Einbindung im Schulalltag ermöglicht eine Entlastung der Lehrkräfte und eine frühe Einschätzung von Verdachtsfällen, so dass potenziell betroffene Kinder und Jugendliche schon Unterstützung erhalten können, während sie auf eine Diagnostik warten.