Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge beschließen:
Die SPD Bürgerschaftsfraktion sowie die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats werden dazu aufgefordert zu prüfen, ob
· Verboten werden kann, dass der Verein TeenSTAR Deutschland e.V. an Hamburger Schulen Bildungsangebote durchführt.
· Verboten werden kann, dass der Verein TeenSTAR Deutschland e.V. in Hamburger Schulen Werbung machen kann.
TeenSTAR Deutschland e.V. hat seine Wurzeln im internationalen TeenSTAR-Programm, das in den 1980er-Jahren in den USA entwickelt wurde. Das Akronym „TeenSTAR“ steht für „Sexuality Teaching in the context of Adult Responsibility“ (Sexualitätsunterricht im Kontext erwachsener Verantwortung). Das Programm wurde von Dr. Hanna Klaus (Gynäkologin und christliche Missionarin) ins Leben gerufen und zielt nach eigenen Angaben darauf ab, eine umfassende Sexualerziehung anzubieten, die biologische, emotionale und ethische Aspekte berücksichtigt.
In Deutschland wurde TeenSTAR durch Dr. med. Elisabeth Heinemann und den Verein TeenSTAR Deutschland e.V. eingeführt. Der Verein arbeitet eng mit Schulen, Gemeinden und anderen Organisationen zusammen, um seine Programme anzubieten und Jugendliche sowie Erwachsene zu erreichen. Sie bieten Kurse, Workshops und Schulungen für Lehrkräfte, Eltern und Jugendliche an.
Das Problem an dem Verein und seinen Inhalten: ein einseitiges, religiös geprägtes Weltbild, das sich offen gegen sexuelle Vielfalt stellt. In einer Broschüre des Vereins heißt es: „Wegen der Anatomie der Geschlechtsorgane würden Mann und Frau zusammenpassen wie Schloss und Schlüssel“. Weiter heißt es: „Vor allem sollte man sich nicht darauf festlegen oder meinen, man sei jetzt schwul oder lesbisch“ In einem Interview des BR spricht sich die Vorsitzende von TeenSTAR Deutschland e.V. gegen ein Coming-out von Jugendlichen aus. Sie begründet das mit der sexuellen Fluidität in der Zeit als Jugendlicher, die „wissenschaftlich schon längst erklärt“ sei.
Vor der traditionell und einseitig geprägten Darstellung warnt unter anderem der Psychologe Christopher Knoll. Dadurch, dass der Verein mit solchen Inhalten an deutschen Schulen Lehraufträge wahrnimmt, würde Homosexualität bei Jugendlichen unsichtbar gemacht. Christoph Knoll sagt weiter: „Wir erleben das als Therapeuten tagtäglich in den Erzählungen von Erwachsenen, die sich ihr ganzes Leben mit einer schwierigen Sexualität herumschlagen und die immer in sexualfeindlichem Boden wurzelt.“
Die Vorwürfe gegen TeenSTAR Deutschland e.V. sind nicht neu. Bereits im Jahr 2018 veröffentlichte ein österreichisches Magazin Schulungsunterlagen, in denen Homosexualität als therapierbar bezeichnet wird. Im Sommer 2022 hat das zuständige Schulamt in Bayern einen „Teenstar“-Kurs an einer Grundschule im Landkreis Regensburg abgebrochen.
Wir sind der festen Überzeugung, dass solche Überzeugungen nicht mit einer freiheitlichen Demokratie und den Grundwerten des Grundgesetzes vereinbar sind und ein solcher Verein nicht an deutschen Schulen, Kinder und Jugendliche unterrichten sollte.