2024/I/Ges/7 Suizid existiert, Aufklärung jetzt!

Status:
Annahme

Der SPD-Landesparteitag möge beschließen und anschließend an den SPD-Bundesparteitag weiterleiten:
Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für eine bundesweite Informationskampagne zur Aufklärung über Suizid sowie die Entwicklung einer bundesweiten Präventionsstrategie ein, welche sich an den Empfehlungen der WHO (Preventing Suicide: A global imperative) orientiert.

Begründung:

In Deutschland sterben jährlich mehr als 9.000 Menschen durch Suizid: Das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Drogenmissbrauch und HIV/Aids zusammen (Quelle: Destatis). Trotzdem gibt es keine bundesweite Aufklärungskampagne mit dem Ziel, Informationen zu vermitteln, ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen und somit Suizide zu verhindern. Alle 53 Minuten nimmt sich ein Mensch das Leben, etwa alle vier Minuten versucht es jemand. Warum gibt es Kampagnen über Verkehrssicherheit, Suchtkrankheiten und Safer Sex, aber keine über Suizid? Nicht einmal Informationsmaterial zum Thema Suizid und Depression hält die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bereit, beispielsweise für Lehrer*Innen, Eltern und Schüler*Innen. Dabei ist Suizid bei jungen Menschen die zweithäufigste Todesursache (Quelle: BPB). Suizid ist ein Tabuthema – das muss sich ändern. Denn nur wenn das Thema zur Sprache kommt, kann man auch handeln und helfen. Suizid darf nicht totgeschwiegen werden. Wir brauchen ein gesellschaftliches Klima, in dem man offen über Depression und seelische Krisen reden kann. Suizide können verhindert werden. Hierfür muss jedoch ein Bewusstsein für das Thema in der Gesellschaft geschaffen werden. Denn nur wer Bescheid weiß, kann auch helfen. Dies kann wirkungsvoll mit einer Aufklärungskampagne durch die BZgA erreicht werden. Die BZgA und das Bundesgesundheitsministerium müssen der Aufklärungsarbeit über Suizid höhere Priorität einräumen. Außerdem muss das Bundesgesundheitsministerium dafür notwendige finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.

Beschluss: Annahme
Text des Beschlusses:

Der SPD-Landesparteitag möge beschließen und anschließend an den SPD-Bundesparteitag weiterleiten:
Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für eine bundesweite Informationskampagne zur Aufklärung über Suizid sowie die Entwicklung einer bundesweiten Präventionsstrategie ein, welche sich an den Empfehlungen der WHO (Preventing Suicide: A global imperative) orientiert.

Beschluss-PDF:
Überweisungs-PDF: