Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge beschließen:
1. Der Landesvorstand der SPD Hamburg möge – anknüpfend an den beschlossenen Antrag „Social Media nicht den Rechten überlassen“ (2024/I/Org/3) – Auskunft darüber geben, ob/welche zusätzlichen Mittel für den Bezirks-/Europa-Wahlkampf der Partei auf Social Media ausgegeben wurden. Über den Antrag hinaus soll gleiches auch für den Bürgerschafts-/Bundestagswahlkampf erfolgen.
2. Der Landesvorstand der SPD Hamburg wird dazu aufgefordert, eine professionelle Analyse des eigenen Social-Media-Auftritts zu erstellen oder eine solche in Auftrag zu geben. Sollte eine solche Analyse (wider Erwarten des Antragstellers) bereits existieren, sollen die zentralen Ergebnisse den Mitgliedern zugänglich gemacht werden.
3. Der Landesvorstand der SPD Hamburg soll – aufbauend auf der o.g. Analyse – darüber beraten, ob die SPD Hamburg auch jenseits des Wahlkampfs zusätzliche personelle Kapazitäten (etwa durch die Schaffung einer Social-Media-Vollzeitstelle) in diesem Bereich aufbauen möchte.
4. Der Landesvorstand der SPD Hamburg soll – aufbauend auf der o.g. Analyse – darüber beraten, ob/wie ein besseres „Zusammenspiel“ von Partei, Fraktion und Abgeordneten ermöglicht werden kann.
Wir wollen in den folgenden Zeilen keine Erklärung dafür liefern, warum Social Media für die politische Arbeit wichtig ist. Wir setzen diese Erkenntnis voraus.
Es ist erfreulich, dass wir als Partei in den zurückliegenden Wahlkämpfen ein besonderes Augenmerk auf die Präsenz im digitalen Raum gelegt haben. Zur Realität gehört jedoch auch, dass dies meist die Arbeit einzelner Abgeordneten/Kandidierenden war.
Das lässt sich leicht erklären: Die Konzeption von Ideen, das Design von ansehnlichen (!) Posts und das Schneiden von Videos sind arbeits- oder kostenaufwendig. Gute Social-Media-Arbeit geschieht nicht „nebenbei“.
Gleichzeitig kann sich dieser Aufwand aber auszahlen. Die Social-Media-Kampagne der Linken zur Bundestagswahl zeigt, dass man über die Plattformen viel(e) erreichen kann. Die Partei hat mit ihren erfolgreichsten Posts im Bundestagswahlkampf teilweise mehrere Millionen Menschen erreicht. Auch in unseren Reihen gab es in diesem Wahlkampf zum ersten Mal reichweitenstarke Beiträge. Die These, Social Media funktioniere nur mit (rechter) Hetze, ist offensichtlich überholt.
Den o.g. quantitativen Fortschritt sollten wir allerdings auch qualitativ unterfüttern: Wer etwa nur Bilder auf TikTok postet oder sich sog. „Collabposts“ auf Instagram verwehrt, nutzt – mit Verlaub – das Reichweitenpotenzial der Plattformen nicht vollumfänglich aus.
Wir glauben, dass eine Analyse unserer Plattformaktivitäten auf der Landesebene als übergeordnete Gliederung am besten angesiedelt ist. Schließlich differenzieren die Konsument*innen auf den Plattformen kaum zwischen den einzelnen Gliederungen der Partei und den sozialdemokratischen Fraktionen. Mit Blick auf die vielen Abgeordneten, Parteigliederungen und Fraktionen sollte der Landesverband darüber nachdenken, ob/wie ein einheitlicher Auftritt und eine qualitative Stärkung der eigenen Präsenz möglich ist.
Entscheidend wird dabei die Frage sein, ob wir unsere Netzwerk-Präsenz auch mit höheren personellen Ressourcen ausstatten und wie wir diese entsprechend aufteilen. Wir persönlich halten eine Aufstockung mit Blick auf den oben beschriebenen Aufwand für sinnvoll, wollen das Ergebnis einer Analyse allerdings nicht vorweggreifen.
Mit Blick auf den Social-Media-Auftritt der SPD Hamburg, ihrer Abgeordneten und Gliederungen, glauben wir, dass da noch ungenutztes Potenzial liegt.