Der Landesparteitag möge zur Weiterleitung an den Senat und die Bürgerschaftsfraktion beschließen:
Die SPD-Bürgerschaftsfraktion und die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats werden dazu aufgefordert sich für Folgendes einzusetzen:
1. Das Gelände der Pella Sietas Werft in Neuenfelde, in der Zwangsversteigerung am 13.11.2025, zu ersteigern.
2. Nach der Ersteigerung ein neues industrielles Flächennutzungskonzept zu entwickeln, welches auch die Unternehmen mit einbindet, welche derzeit auf dem Gelände wirken. Auch sollen Este und Elbe als Transportwege über die Wasserstraßen, sowie der denkmalgeschützte Jucho Portalkran, in das neue Konzept mit aufgenommen werden.
3. Sich gemeinsam mit den zuständigen Bundesbehörden darum bemühen, eine Lösung der Schlickproblematik der Bundeswasserstraße Este zu finden, um die Zukunft des Industriestandorts Neuenfelde langfristig zu sichern.
Nach knapp 400 Jahren endet der Schiffbau an der Este, eine Ära geht zu Ende. Die, von der Bundesbank durchgeführte, Zwangsversteigerung des Werftgeländes der Pella Sietas Werft findet am 13.11.2025 statt.
Die Pella Sietas Werft in Neuenfelde, gegründet 1635, hat über Jahrhunderte den Standort geprägt und war, mit der Sietas Gruppe (bestehend aus der Sietas Werft, der Norderwerft, der Neuenfelder Maschinenfabrik, der Neuenfelder Wohnungsgesellschaft, GfA und Mariner Ship‘s Equipment) ein wichtiger Teil der Hamburger Industriegeschichte und Motor für Innovationen im weltweiten Schiffsbau. Auch stand die Werft weltweit für Qualitativ sehr hochwertigen Schiffsbau, so sind heute, nach über 20 Jahren, immer noch Feeder Schiffe der Sietas Werft, besser bekannt als Mercedes der Weltmeere, (bspw. Typ 168 (52 Stück gebaut) im Einsatz.
Mit der Zwangsversteigerung im November droht nicht nur der Verlust einer traditionsreichen Fläche, sondern auch eine Zerschlagung des Geländes und damit eine Gefährdung der Betriebe, die dort heute schon aktiv sind.
Damit Neuenfelde als Industriestandort eine Zukunft hat, muss die Stadt das Gelände ersteigern. Nur so besteht die Möglichkeit, ein neues Nutzungskonzept zu entwickeln, das die bestehenden Unternehmen einbindet und gleichzeitig Raum für neue industrielle Perspektiven schafft. Auf diese Weise können Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden.
Eine zentrale Voraussetzung ist außerdem die Schiffbarkeit der Este. Die zunehmende Verschlickung gefährdet den Standort und damit auch jede weitere industrielle Nutzung.
Hamburg muss hier gemeinsam mit den zuständigen Bundesbehörden für eine dauerhafte Lösung sorgen.
Der Erwerb des Geländes durch die Stadt, die Einbindung der ansässigen Unternehmen in neue Konzepte und eine Lösung der Schlickproblematik sind entscheidend, um Neuenfelde als zukunftsfähigen Industriestandort zu sichern.