Die SPD Hamburg möge beschließen, dass der Hamburger Senat aufgefordert wird, eine Bundesratsinitiative zur Novellierung des Tierschutzgesetzes zu ergreifen. Ziel dieser Novellierung soll ein bundesweites Verbot des gewerbsmäßigen Einsatzes von Tieren, insbesondere von Wildtieren, im Kontext von Unterhaltungsangeboten (z.B. Zirkusse, Jahrmärkte und ähnliche Veranstaltungen) sein.
Der gewerbsmäßige Einsatz von Tieren zu Unterhaltungszwecken, insbesondere von Wildtieren, steht in einem klaren Widerspruch zu modernen Tierschutzstandards und ethischen Grundsätzen. Studien zeigen, dass die Lebensbedingungen, die solche Tiere in Zirkussen, Jahrmärkten und ähnlichen Veranstaltungen ertragen müssen, oftmals weit von artgerechter Haltung entfernt sind. Oft sind die Tiere durch ständige Ortswechsel, beengte Transportbedingungen und eine nicht artgerechte Unterbringung erheblichen körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Besonders Wildtiere, wie Elefanten, Tiger oder Bären, sind für ein Leben in solch beengten und nicht artgerechten Umgebungen besonders schlecht geeignet.
Trotz dieser Missstände existiert in Deutschland bisher kein bundesweites Verbot, das den Einsatz von Wildtieren in der Unterhaltung untersagt. Verschiedene Länder in Europa, wie etwa Großbritannien, Belgien und die Niederlande, haben bereits entsprechende Verbote eingeführt, um den Schutz von Tieren in der Unterhaltungsbranche zu gewährleisten. Deutschland sollte diesem Beispiel folgen und den Einsatz von Wildtieren im Zirkus und bei ähnlichen Veranstaltungen verbieten.
Auch der wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat wiederholt festgestellt, dass insbesondere die Haltung von Wildtieren im Zirkus nicht mit den Anforderungen des Tierschutzgesetzes vereinbar ist.
Ein Verbot des gewerbsmäßigen Einsatzes von Wildtieren in der Unterhaltung wäre ein wichtiger Schritt in Richtung einer tierfreundlicheren Gesellschaft und würde den wachsenden ethischen Bedenken der Bevölkerung Rechnung tragen. Zudem würde ein solches Verbot dazu beitragen, den Druck auf Zirkusse und andere Veranstalter zu erhöhen, tierfreie Unterhaltungsformen zu fördern und so langfristig eine Verbesserung im Tierschutz zu erreichen.
Wir fordern daher die SPD Hamburg auf, sich mit Nachdruck für eine Bundesratsinitiative zur Novellierung des Tierschutzgesetzes einzusetzen, um den gewerbsmäßigen Einsatz von Wildtieren in Unterhaltungsangeboten bundesweit zu verbieten.