2024/II/Wahl/25 Lokale Gesundheitszentren – Soziale Infrastruktur stärken und Ärzt*innen entlasten

Status:
Nicht Abgestimmt

Der Landesparteitag möge zur Berücksichtigung im Wahlprogramm für die Bürgerschaftswahl 2025 beschließen:
Die SPD Bürgerschaftsfraktion und der Hamburger Senat wirken auf eine Verstetigung sowie Ausbau des Angebots der lokalen Gesundheitszentren (LGZ) in allen Hamburger Bezirken hin und stellen eine auskömmliche und bedarfsorientierte finanzielle Ausstattung der LGZs sicher.

Begründung:

Eine gute Gesundheitsversorgung für alle Bürger*innen der Stadt ist ein zentraler Bestandteil der sozialen Infrastruktur Hamburgs. Der sozioökonomische Status spielt bei der gesundheitlichen Versorgung sowohl beim Zugang, der Inanspruchnahme als auch der Qualität der Versorgung eine große Rolle und geht oftmals mit dem Risiko einer geringeren Lebenserwartung einher. Mit dem Ziel den gleichberechtigten Zugang zum Gesundheitssystem zu verbessern, vereinen die derzeit sechs hamburgweiten lokalen Gesundheitszentren (LGZ) gesundheitliche sowie soziale Beratung bzw. Begleitung im Verbund mit ärztlicher Versorgung und weiteren Gesundheitsleistungen unter einem Dach. So bieten die LGZs niedrigschwellige Informations- und Beratungsangebote an und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Primärversorgung in strukturschwächeren Stadtteilen. Durch die bewährte Stärkung eines interprofessionellen, patientenorientierten Versorgungsansatzes werden durch die LGZs vor allem in Quartieren, die nach dem „Sozial Monitoring Integrierte Stadtteilentwicklung“ in Hamburg einen „niedrigen“ und „sehr niedrigen“ Statusindex aufweisen, die Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention maßgeblich unterstützt. Darüber hinaus findet eine Entlastung der niedergelassenen Ärzt*innen im Stadtteil statt, sodass mehr Zeit für die therapeutische Arbeit zur Verfügung steht. Die Vernetzung der LGZs in die Quartiere und die enge Kooperation mit lokalen Ärzt*innen sowie kommunalen Einrichtungen wie Pflegestützpunkten oder Mütterberatungsstellen schaffen neue Synergieeffekte vor Ort. Die gut funktionierende Beratungsstruktur der LGZs mit ihren vielfältigen Funktionen für Ratsuchende und Ärzt*innen findet sich derzeit in fünf Bezirken Hamburgs wieder. Um Leistungen weiter im notwendigen Umfang und mit optimaler Qualität anbieten zu können, benötigt es eine finanzielle Verstetigung des Angebots. In den beiden großen Bezirken Hamburg-Nord und Wandsbek steht die Implementierung weiterer Standorte in Anlehnung an den Statusindex noch aus.

Überweisungs-PDF: