Der Landesparteitag möge beschließen:
Die SPD-Bürgerschaftsfraktion wird aufgefordert, sich gegenüber dem Senat dafür einzusetzen, dass in Hamburg und möglichst im Bund zeitnah eine Lebensretter-App eingeführt wird, um die Überlebenschancen bei Herz-Kreislauf-Stillständen deutlich zu verbessern.
In Deutschland erleiden laut dem Deutschen Rat für Wiederbelebung (GRC) mehr als 70.000 Menschen jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses – allein 65,1 % davon ereignen sich zu Hause; die Überlebensrate der Betroffenen liegt bei nur 10,5 %. Da die Eintreffzeit des Rettungsdienstes nach der Alarmierung im Durchschnitt etwa 9 Minuten beträgt und bereits nach wenigen Minuten irreversible Hirnschäden bei der betroffenen Person eintreten können, zählt beim eintretenden Herz-Kreislauf-Stillstand jede Sekunde.
Internationale Erfahrungen und wissenschaftliche Studien belegen jedoch, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Herz-Kreislauf-Stillständen maßgeblich von der sofortigen Einleitung lebensrettender Maßnahmen abhängt. Hier setzen sogenannte „Lebensretter-Apps“ an: Sie alarmieren registrierte, medizinisch qualifizierte Freiwillige in unmittelbarer Nähe eines Notfalls, damit diese noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit Reanimationsmaßnahmen beginnen können.
Bereits in mehreren deutschen Bundesländern, wie Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern, ist die Einführung solcher Systeme erfolgreich erprobt. Die positiven Effekte sind evident: Dort, wo Lebensretter-Apps implementiert wurden, konnte die Zahl erfolgreich reanimierter Patient*innen signifikant gesteigert werden.