2023/I/Teilh/3 Gegen jede Trans- und Queerfeindlichkeit in Hamburg

Status:
Nicht Abgestimmt

Der Landesparteitag der SPD Hamburg zur Weiterleitung an die SPD-Bürgerschaftsfraktion beschließen:

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion setzt sich ein für:

  • Die Ausweitung des fächerübergreifenden Aufklärungsunterrichts. Dieser muss Themen, die ein Verständnis eines nichtbinären Geschlechtersystems und ein Bewusstsein für verschiedene sexuelle Orientierungen aufgreifen, miteinschließen.
  • Die Entwicklung einer Aktionswoche gegen Queer- und Transfeindlichkeit an Schulen in Kooperation zwischen Schulen, Vereinen, Verbänden und politischen Akteur*innen.
  • Sensibilisierung und Schulungen von Lehr- und Schulpersonal für das Thema.
  • Eine bessere und dauerhafte finanzielle Unterstützung von Vereinen und Verbänden, wie dem Magnus-Hirschfeld-Centrum.

Des Weiteren müssen auch öffentliche Räume sicherer gestaltet werden. Deshalb möge sich die SPD-Bürgerschaftsfraktion einsetzen für:

  • Ein Awareness-Konzept für die Polizei in Hamburg.
  • Sensibilisierung und Schulungen des HVV-Personals für queere Bedürfnis und mögliche Konfliktsituationen.
Begründung:

Im Jahr 2021 gab es in Hamburg 67 angezeigte Fälle queerfeindlicher Gewalt – doppelt so viele wie im Jahr zuvor [https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Gewalt-wegen-Schwule-nimmt-in-Hamburg-zu-,homosexuelle112.html]. Diese Entwicklung ist nicht nur schlimm, sondern sollte uns alle alarmieren.

Die Geschehnisse des letzten Jahres haben verdeutlicht, was Betroffene schon lange sagen: Menschen, die nicht heteronormativen Vorstellungen und der Logik eines binären Geschlechtersystems entsprechen, sind nicht sicher. Hasskriminalität gegenüber queeren und trans Menschen findet beinahe täglich statt. Neben den jüngsten Vorfällen in Hamburg darf auch der Mord an Malte C. in Münster nicht unerwähnt bleiben.

Der 25-jährige wurde Opfer puren Hasses und patriarchaler Gewalt. Malte musste sein Leben lassen, weil er sich solidarisch an die Seite zweier lesbischer Frauen stellte, die selbst Opfer von Queerfeindlichkeit wurden und musste dafür mit seinem Leben bezahlen. Dieser Hass gegenüber Menschen, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen, hat seinen Ursprung im Patriarchat und unser Kampf muss sich genau gegen dieses System richten.

Überweisungs-PDF: