2025/I/Bil/9 Einführung der Deutschen Gebärdensprache (DGS) als Wahlpflichtfach an Hamburger Schulen

Status:
Annahme

Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge zur Weiterleitung an die SPD-Bürgerschaftsfraktion sowie an die sozialdemokratischen Mitglieder des Hamburger Senats beschließen:
Die sozialdemokratischen Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft setzen sich dafür ein, dass die Deutsche Gebärdensprache (DGS) als reguläres Wahlpflichtfach an Hamburger Schulen eingeführt wird. Dafür sollen auch entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte im LI zur Verfügung gestellt werden. Die Stadt Hamburg startet eine Kampagne, um (junge) Menschen für den Beruf als Lehrkraft für Deutsche Gebärdensprache zu begeistern.
Darüber hinaus setzen sich die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats im Bundesrat sowie der Kultusministerkonferenz dafür ein, falls erforderlich, auf Bundesebene eine Grundlage für eine Bundesweite Einführung zu schaffen.

Begründung:

In Hamburg leben ca. 2 000 gehörlose Menschen und 360 000 schwerhörige Menschen. Diese werden von der Gesellschaft ausgegrenzt, da von ihnen entweder erwartet wird, Lippen zu lesen oder anderweitig zu kommunizieren. Die Deutsche Gebärdensprache ist für viele gehörlose und hörgeschädigte Menschen ein essenzielles Kommunikationsmittel. Dennoch ist sie in der schulischen Ausbildung kaum präsent. Eine Einführung der DGS als Wahlpflichtfach trägt dazu bei, Barrieren abzubauen, Bewusstsein für die Lebensrealität gehörloser Menschen zu schaffen und die Inklusion nachhaltig zu stärken.
Bereits in anderen Ländern, wie etwa den USA oder Großbritannien, ist Gebärdensprache als Fremdsprache anerkannt und wird in Schulen gelehrt. Auch in Deutschland gibt es einzelne Pilotprojekte, die zeigen, dass Schüler*innen mit Begeisterung DGS lernen und davon profitieren. Neben dem sozialen Mehrwert kann das Erlernen von Gebärdensprache auch die kognitiven Fähigkeiten sowie die Kommunikationskompetenz insgesamt stärken.
Die Einführung der Deutschen Gebärdensprache als Wahlpflichtfach soll:
• die Inklusion und Barrierefreiheit im Bildungswesen fördern,
• Schüler*innen die Möglichkeit geben, DGS als Kommunikationsform zu erlernen,
• das Bewusstsein für die Gehörlosen-Community und deren Kultur stärken,
• die beruflichen Perspektiven von Absolvent*innen erweitern, insbesondere in sozialen, medizinischen und pädagogischen Berufen.
Daher fordern wir die Hamburgische Bürgerschaft auf, die notwendigen Schritte einzuleiten, um die Deutsche Gebärdensprache als Wahlpflichtfach in Hamburger Schulen zu etablieren.

Beschluss: Annahme in geänderter Fassung
Text des Beschlusses:

Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge zur Weiterleitung an die SPD-Bürgerschaftsfraktion sowie an die sozialdemokratischen Mitglieder des Hamburger Senats beschließen:

Die sozialdemokratischen Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft setzen sich dafür ein, dass Weiterbildungsmöglichkeiten für Deutsche Gebärdensprache bedarfsgerecht ausgebaut werden und die Deutsche Gebärdensprache sichtbarer wird/eine größere Aufmerksamkeit bekommt.

Beschluss-PDF:
Überweisungs-PDF: