2023/I/Verk/4 Taktgarantien bei der U-Bahn baldmöglichst umsetzen

Status:
Annahme

Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge beschließen:

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion wird aufgefordert, sich für einen durchgehenden Betrieb sämtlicher Züge der U-Bahnlinie U1 bis zur Station Ochsenzoll während der gesamten Betriebsdauer einzusetzen. Die Regelung, Züge der U1 erst am Bahnhof Ohlsdorf oder am Bahnhof Fuhlsbüttel-Nord starten bzw. dort enden zu lassen, sollte schnellstmöglich beendet werden, wobei die Taktung von 5 Minuten in der Hauptverkehrszeit beibehalten werden muss.

Begründung:

Der Ausbau des ÖPNV-Netzes und die Verbesserung des Angebotes allgemein, sind erklärte Ziele sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Insbesondere Hamburg hat sich mit den Plänen für die neuen Linien U5, S4 und S32 sowie mit der Verlängerung der U4 große Neubauprojekte vorgenommen.

Gleichzeitig sollte aber auch weiterhin das ÖPNV-Angebot im Bestand optimiert werden. Hierzu gehört dringend ein durchgehender Fahrbetrieb der U-Bahnlinie U1. Derzeit werden zahlreiche Züge außerhalb der Hauptverkehrszeit erst ab Ohlsdorf eingesetzt oder enden dort. Insbesondere der notwendige Ausstieg aus der U-Bahn in Ohlsdorf ist ein ständiges Ärgernis für die Hamburger Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV, schließlich befindet sich diese Station nicht etwa an der Landesgrenze – da kommen noch zwei Stadtteile.

Schon heute wohnen in Fuhlsbüttel und in Langenhorn über 60.000 Menschen und durch bereits geplante Baumaßnahmen werden in den kommenden Jahren noch weitere Anwohnerinnen und Anwohner hinzukommen. Darüber hinaus nutzen viele Menschen die Stationen Fuhlsbüttel, Langenhorn Markt und Ochsenzoll als wichtige Umsteigepunkte, um mit dem Bus z.B. nach Hummelbüttel oder Niendorf weiterzufahren. Die freitags durchgeführte Verlängerung der U1-Linie bis Fuhlsbüttel-Nord hilft hier auch nur teilweise, zumal dies gerade in der frühen Nachmittagszeit den Heimweg von auf die U-Bahn angewiesenen Schülerinnen und Schülern nach Langenhorn unnötig verlängert.

Für diese Menschen könnte das ÖPNV-Angebot mit einem durchgehenden Fahrbetrieb bis zur Landesgrenze, ohne zusätzliche Baumaßnahmen, sehr einfach und spürbar verbessert werden. Diesen unkomplizierten und relativ kostengünstigen Ausbau des Angebots und die damit verbundene Attraktivitätssteigerung des Umweltverbundes sollte die SPD daher möglichst noch vor dem Mai 2024 von der Hamburger Hochbahn umsetzen lassen.

 

Beschluss: Annahme in geänderter Fassung
Text des Beschlusses:

Im Rahmen der Angebotsoffensive II hat der Senat im Sommer 2019 angekündigt: „Bei der U-Bahn wird in Großteilen des Netzes eine ganztägige 10-Minuten-Taktgarantie eingerichtet. Sie wird ergänzt durch eine 5-Minuten-Taktgarantie von Montag bis Freitag zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr auf den Linien U1 (Ochsenzoll – Volksdorf), U2 und U3. Auch an Samstagen und Sonntagen werden in diesem Bereich zwischen 09:00 Uhr bzw. 11:00 Uhr und 21:00 Uhr durchgängig 5-Minuten-Takte angeboten. In den werktäglichen Hauptverkehrszeiten werden die Takte kontinuierlich weiter verdichtet und somit über längere Zeiträume ein 3- bzw. 2,5-Minuten-Takt angeboten. Im Nachtverkehr und an Wochenenden wird ein 10- (U3) bzw. 20-Minutentakt (U1/U2) bereits ab dem Jahr 2020 eingerichtet. Für die U-Bahnmaßnahmen werden bis Ende 2020 ca. 50 Zugfahrer sowie 10 zusätzliche DT5-Fahrzeuge benötigt.“

Die Angebotsoffensive II wird seit dem Fahrplanwechsel 2019/2020 schrittweise umgesetzt. Wegen der Corona-Krise und der damit verbundenen Fahrgastzahlenrückgänge steht u.a. die vollständige Umsetzung der Taktgarantien bei der U-Bahn noch aus.

Der Landesparteitag möge beschließen:

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion wird aufgefordert sich dafür einzusetzen, dass die im Rahmen der hvv-Angebotsoffensive II angekündigten 5- und 10-Minuten-Taktgarantien bis an den Stadtrand bei der U-Bahn (U1 Ochsenzoll – Volksdorf, U2 und U3) baldmöglichst umgesetzt werden.

Beschluss-PDF:
Überweisungs-PDF: