Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge beschließen:
Die SPD Hamburg setzt sich dafür ein, dass das städtische Wohnungsunternehmen SAGA bis 2030 20.000 seiner Bestandswohnungen barrierearm ausbaut. Dazu zählen insbesondere Aufzüge für einen stufenfreien Weg zur Wohnung und barrierefrei ausgebaute Bäder. Dies soll vor allem baulich geeignete Wohnungen in unmittelbarer Nähe zu Nahversorgungszentren oder Haltestellen des ÖPNV betreffen. Die SAGA soll ein geeignetes Konzept erarbeiten, dass diesen angepassten Wohnraum auf einfache und gerechte Weise den darauf angewiesenen Mieter*innen zukommen lässt, beispielsweise durch ein attraktives Wohnungstauschprogramm.
In der Bundesrepublik Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ca. 9,4% der Bevölkerung schwerbehindert. Dieser sehr juristisch geprägte Begriff umfasst dabei ein breites Spektrum an Behinderungen, zeigt aber die große Zahl von Menschen, die auf eine barrierearme Wohnung angewiesen sind. Dabei ist die Zahl passend ausgebauter Wohnungen leider so gering, dass viele Betroffene gezwungen sind, in einer Wohnung zu leben, die sie nur sehr eingeschränkt nutzen können und die sie in ihrer (Bewegungs-) Freiheit stark einschränkt. In einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft verschärft sich dieses Problem zusehends. Von den ca. 140.000 Wohnungen der SAGA ist momentan nur ein Bruchteil barrierearm ausgebaut. Daher müssen dringend mehr Wohnungen barrierearm und barrierefrei ausgebaut werden.
Der Wohnungsneubau macht nur einen sehr geringen Prozentsatz des gesamten Wohnungsmarktes aus und kann dementsprechend dieses Problem nicht alleine lösen. Barrierefreiheit endet nicht an der Wohnungstür – wichtig sind für die Menschen auch eine gute Nahversorgung in direkter Nähe, sowohl ein bekanntes Sozialumfeld im heimischen Stadtteil. Immobilien in diesen Lagen sind zum größten Teil bereits seit Jahrzehnten gebaut und bewohnt – diese müssen nun nachgerüstet werden. Hamburg soll für alle ein gutes Zuhause sein!