2025/II/Woh/5 650 Jahre Moorburg! Ein Grund zum Feiern, oder?

Status:
Nicht Abgestimmt

Der Landesparteitag möge zur Weiterleitung an den Senat und die Bürgerschaftsfraktion beschließen:

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion und die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats werden dazu aufgefordert sich für Folgendes einzusetzen:

1. Den Stadtteil Moorburg, sowohl Zone I als auch Zone II (Francop-Ost / Hohenwisch), zeitnah, aus dem Hafenerweiterungsgebiet zu entlassen.

2. Die SAGA und den LIG aufzufordern, bestehende Gebäude und Wohnungen zügig zu sanieren, um Leerstand zu beenden, dringend benötigten Wohnraum bereitzustellen und somit dem Bezirk zu ermöglichen neue Bebauungspläne, auch für brachliegende Grundstücke, für Wohnraum zu entwickeln.

3. Alternative Konzepte, wie jenes der Handelskammer Hamburg (Energie- und Klimahafen Moorburg / Hamburg 2040), sind in Betracht zu ziehen, da sie sowohl für die Entwicklung des Dorfes Moorburg als auch für die Wirtschaft eine zukunftsfähige Lösung darstellen können.

Begründung:

Moorburg, ein Stadtteil, ein Dorf, im Hamburg Südwesten feiert dieses Jahr sein 650 jähriges bestehen, jedoch kämpfen die Moorburger*innen und Moorburger seit mehr als 60 Jahren für die Zukunft ihres Dorfes. 1961 gehörten nur Teile, 1982 ganz Moorburg zum Hafenerweiterungsgebiet.
1961 beschloss der damalige Senat ebenfalls, dass Moorburgs Nachbardorf, Altenwerder, heute bekannt als Containerterminal, für die Hafenerweiterung geräumt werden soll. 1977 begannen die ersten Abrissarbeiten, 2002 eröffnete das Containerterminal Altenwerder; von dem 2500 Einwohner Dorf blieb nichts übrig, außer die einsame St. Gertrud Kirche zwischen der A7 und dem Containerterminal.

Seither kämpfen die Moorburger*innen und Moorburger, zwischen Gas und Kohlekraftwerk, Containerterminal und der A26-Ost, gegen die Hafenerweiterung und für das Überleben ihres Dorfes.

Auch die Harburger Bezirksversammlung spricht sich, einstimmig, für die Entlassung Moorburgs aus dem Hafenerweiterungsgebiet aus (Drucksache 22-0702) .
Selbst der vom Senat, vertreten von der Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation, eigens vorgelegte Hafenentwicklungsplan 2040 (Drucksache 22/12205) , spricht ausdrücklich nicht davon den Stadtteil Moorburg zum Hafengebiet umzuwandeln. Der Containerumschlag in Hamburg geht, trotz leichten Gewinnen im Vergleich zum Halbjahresvorjahr 2024, zurück; so konnte der Hamburger Hafen im Jahr 2014 noch 9,7 Millionen TEU Container umschlagen, waren es 2024 jedoch nur 7,8 Millionen

Vor diesem Hintergrund ist es in absehbarer Zeit nicht mehr Notwendig, den Stadtteil Moorburg weiterhin im Hafenerweiterungsgebiet zu fesseln, sondern nach über 60 Jahren dem Stadtteil endlich die Chance zu ermöglichen, sich weiterzuentwickeln.

Im Jahre 2035 läuft die Bestandsgarantie des Dorfes Moorburg aus, diese bewahrt derzeit den Ort vor dem Abriss seiner Häuser und der Zerstörung seiner Geschichte, sowie des kulturellen Erbes.
Schon jetzt weigern sich die SAGA und der LIG die in ihrem Besitz befindlichen Immobilien in Moorburg zu sanieren und instand zu setzen, fördern damit den Leerstand im Dorf und gefährden dadurch Anwohnerinnen und Anwohner.
Die SAGA und der LIG müssen dazu aufgefordert werden, die sich in ihrem Besitz befindlichen Immobilien instand zu setzten und ebenfalls gegen den Leerstand anzukämpfen.

Der Senat muss sich in der Pflicht sehen Moorburg eine Zukunftsperspektive zu geben, denn auch das Dorf Moorburg gehört zur großen Freien und Hansestadt Hamburg!
Ein Entwurf der Handelskammer Hamburg, welcher u.a. mit lokalen Akteuren, wie dem Runden Tisch Moorburg, gemeinsam entwickelt wurde, zeigt das Moorburg auch ohne Hafenerweiterung seinen Beitrag zum wirtschaftlichen Wachstum der Stadt erbringen kann. Dieses Konzept, Energie und Klimahafen Moorburg / Hamburg 2040, bietet Moorburg die Chance zum Zentrum für Forschung und Entwicklung,
erneuerbare Energien, grünen Wasserstoff, alternative Kraftstoffe und die Brennstoffzellentechnologie werden. Gleichzeitig bietet dieses Konzept dem Dorf Moorburg eine neue Perspektive als prosperierender Stadtteil mit hoher Lebensqualität für heutige und künftige Bewohner.

Überweisungs-PDF: