2025/II/Wis/5 Gute Wissenschaft braucht gute Finanzierung! – Strukturelle Finanzierung der Hamburger Hochschulen erhöhen!

Status:
Nicht Abgestimmt

Der Landesparteitag möge beschließen:
Die strukturelle Finanzierung der Hamburger Hochschulen soll an die tatsächlich von den Universitäten und Hochschulen gemeldeten Bedarfe angepasst werden.

Begründung:

Die Hamburger Wissenschaft ist unterfinanziert. Der Koalitionsvertrag für Hamburg betont, dass „Hamburg als Wissenschaftsmetropole“ besondere Verantwortung in einer Welt hat, die aktuell von Krisen geprägt ist. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, müssen die Universitäten und Hochschulen allerdings finanziell gut ausgestattet sein.
Doch die Finanzierung lässt aktuell zu wünschen übrig. Das Präsidium der Universität Hamburg sah sich daher vor einigen Wochen dazu gezwungen, die Fakultäten ab dem Wintersemester 2025/26 zu einer Einsparung von 4,5% aufzurufen. Darunter leidet die Qualität der Lehre und der Forschung an der Uni. So wurde nur aufgrund einer gemeinsamen Mobilisierung von Studierenden und Mitarbeiter*innen im Fachbereich Politikwissenschaften verhindert, dass die Professur für Internationale Beziehungen nicht nachbesetzt wird. Der Fachbereich begründete die fehlende Nachbesetzung zunächst mit der schwierigen finanziellen Lage, in der die Universität sich befindet, und das, obwohl die Einsparungen erst ab dem nächsten Semester gelten sollen. Dies ist besonders bedenklich, da viele der aktuellen Krisen ein Verständnis internationaler Konflikte und Beziehungen benötigen.
Diese Unterfinanzierung hat System. So wurde die Uni Hamburg vor 10 Jahren von der Stadt aufgefordert, zunächst die eigenen Rücklagen abzubauen, bevor der Zuschuss der Stadt erhöht wird. Die Universität stellte in dieser Zeit neue Professuren ein und nutzte das Geld zur Verbesserung von Lehre und Forschung. Dadurch wurde der UHH ermöglicht, eine von Deutschlands Exzellenz-Universitäten zu werden.
Seit diesem Jahr allerdings sind die Rücklagen nahezu aufgebraucht. Es wäre also Zeit, die strukturelle Finanzierung wieder anzuheben. Doch anstatt, dass die Stadt die gegebenen Versprechen hält, muss die Universität jetzt einen harten Sparkurs einlegen. Dies gefährdet nicht nur die anstehende Neubewertung des Exzellenzstatus der UHH, sondern die Wissenschaftskultur in Hamburg im Allgemeinen.
Doch nicht nur an der UHH sind Einsparungen an der Tagesordnung. Auch z.B. der Hafen-City-Universität mangelt es seit Jahren an Räumlichkeiten und Personal, sodass die Akkreditierung gesamter Studiengänge auf dem Spiel steht.
Wenn Wissenschaft dazu beitragen soll, die Probleme unserer Zeit zu lösen, muss ihre Finanzierung gesichert sein. Eine Stadt, die ihre Universitäten so unterfinanziert, wird dem Status der Wissenschaftsmetropole nicht gerecht und wird ihn in Zukunft verlieren.