2025/II/Bil/8 Mitreden statt zusehen – Schüler*innenvertretung ernst nehmen!

Status:
Nicht Abgestimmt

Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge beschließen:

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion und sozialdemokratischen Mitglieder des Senats sind dazu aufgefordert sich dafür einzusetzen, dass Schülervertretungen in Hamburg gestärkt und ernsthaft in die Gestaltung des Schullebenseinbezogen werden. Konkret fordern wir:

1. Ein verstärktes Mitspracherecht der Schüler*innenvertretung bei der Auswahl von Schulleitungsmitgliedern, konkret durch einen festen Sitz im vorgesehenen Findungsausschuss.

2. Anerkennung der SV-Arbeit als schulisches Engagement, z. B. in Zeugnisbemerkungen. Die Durchführung und Umsetzung dieser Bemerkungen obliegt der Verbindungslehrkraft.

3. Der SV-Arbeit wird ein fester Raum bzw. die Nutzungsrechte an einem Raum zur Organisation und Planung zur Verfügung gestellt.

4. Verbindliche Sitzrechte für die SV in allen schulischen Gremien und Arbeitsgemeinschaften in Fachkonferenzen oder im Schulentwicklungsteam.

Begründung:

Demokratie fängt im Kleinen an – und die Schule ist ein wichtiger Ort dafür. Schüler*innen
verbringen jeden Tag viele Stunden hier, doch oft dürfen sie zwar mitreden, haben aber wenig echte Mitbestimmung. Ihre Interessen werden häufig übergangen oder nur symbolisch berücksichtigt. Dabei sind Schüler*innenvertretungen die besten Vertreter*innen der Schüler*innenschaft, weil sie direkt aus dem Umfeld der Jugendlichen kommen und deren Perspektiven am Besten kennen. Schüler*innen vertrauen ihren Altersgenoss*innen oft mehr als Lehrer*innen oder der Schulleitung, weil diese ihre Lebenswelt und Anliegen besser verstehen. Das macht die Schüler*innenvertretungen zu wichtigen Sprachrohren, die die Meinung der Schüler*innenschaft genauer und ehrlicher wiedergeben können als andere Gremien. Deshalb brauchen Schüler*innenvertretungen mehr Rechte und echte Mitbestimmung, damit sie nicht nur angehört werden, sondern auch tatsächlich mitentscheiden können. So können sie das Schulleben aktiv mitgestalten und verbessern. Gerade in Zeiten, in denen demokratische Werte unter Druck stehen, ist es besonders wichtig, dass Schüler*innen nicht nur Unterricht bekommen, sondern auch an Entscheidungen beteiligt werden. Mit klaren Rechten, ausreichenden Ressourcen und echter Beteiligung stärken wir nicht nur die Demokratie an der Schule, sondern fördern auch das Verantwortungsbewusstsein, die soziale Kompetenz und die politische Bildung der Jugendlichen. Eine starke Schüler*innenvertretung macht die Schule zu einem Ort, an dem Demokratie gelebt wird – nicht nur im Unterricht, sondern im Alltag.

Überweisungs-PDF: