2025/II/Kul/4 Ausweitung der Kulturfreikarte

Status:
Nicht Abgestimmt

Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge beschließen:

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion und die sozialdemokratischen Mitglieder des Hamburgischen Senates werden dazu aufgefordert, die Hermann-Rauhe-Stiftung finanziell zu unterstützen, um sich dafür einzusetzen, dass:

1. Der bisherige Gültigkeitszeitraum der Kulturfreikarte auf den Zeitraum vom 1. Oktober eines Jahres bis zum 30. November des nächsten Jahres verlängert wird.

2. Die Kulturfreikarte analog zu den Studierenden auf Auszubildende im ersten Lehrjahr und Freiwilligendienstleistende ausgeweitet wird.

3. Die Theater und anderen Kultureinrichtungen sollen den kompletten Ticketpreis erstattet bekommen, statt wie bisher nur die Verwaltungsgebühren für die Buchung, um das Angebot auch für kleine Einrichtungen zugänglich machen.

Begründung:

Die Kulturfreikarte ist ein wertvolles Instrument, um jungen Menschen in Hamburg den Zugang zu Kunst und Kultur zu erleichtern – unabhängig von ihrer finanziellen und gesellschaftlichen Lage. Sie schafft niedrigschwellige Anreize, sich mit dem vielfältigen kulturellen Leben der Stadt auseinanderzusetzen, und fördert damit kulturelle Bildung, Teilhabe und persönliche Entwicklung.
Allerdings gibt es in der aktuellen Ausgestaltung der Kulturfreikarte großen Nachbesserungsbedarf. Der Kreis der Anspruchsberechtigten beschränkt sich bisher auf Studierende. Auszubildende sowie Freiwilligendienstleistende – etwa im FSJ oder BFD – bleiben bislang unberücksichtigt. Diese Unterscheidung ist in keiner Weise nachvollziehbar, denn auch diese Gruppen befinden sich in einer frühen Lebens- und Ausbildungsphase, verfügen häufig über ein sehr begrenztes Einkommen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft.
Es ist nicht verständlich, warum diese Gruppe von einem kulturpolitischen Angebot ausgeschlossen bleiben sollen, das für andere junge Menschen vorgesehen ist.
Kultur sollte für alle jungen Menschen zugänglich sein, nicht nur für bestimmte Bildungswege.

Zudem ist der bisherige Gültigkeitszeitraum der Kulturfreikarte – vom 1. November bis zum 28. Februar – schlichtweg zu kurz, um das vielfältige kulturelle Angebot Hamburgs in seiner Breite wirklich wahrnehmen zu können. Viele Vorlesungen finden bereits im Herbst statt, und nicht alle jungen Menschen können sich in einem so engen Zeitfenster ausreichend Zeit nehmen, um dieses Angebot zu nutzen, insbesondere, wenn man im ersten Semester noch überwältigt vom Studium und der Stadt an sich ist. Eine Verlängerung des Zeitraums auf Oktober bis Ende November schafft mehr Flexibilität und erhöht die tatsächliche Nutzbarkeit der Karte deutlich.

Darüber hinaus leisten Freiwilligendienstleistende einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft – oft unterbezahlt und wenig anerkannt. Wenn sie schon nicht besser entlohnt werden, dann sollten sie wenigstens die Möglichkeit haben, durch die Kulturfreikarte am kulturellen Leben teilzuhaben und Wertschätzung für ihre Arbeit zu erfahren.

Überweisungs-PDF: