2025/II/Org/6 CSD’s verteidigen, auch im Hinterland!

Status:
Nicht Abgestimmt

Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge beschließen:

1. Die SPD erkennt an, dass Christopher Street Days besonders in ländlichen Gegenden, insbesondere im Osten, nicht nur Partys, sondern offen ausgetragene Kämpfe um die Sichtbarkeit queerer Lebensrealitäten sind. CSDs im ländlichen Raum werden regelmäßig zur Zielscheibe von rechten und rechtsextremen Gruppierungen. Ohne massive Absicherung, unter anderem durch Polizeischutz, sind CSDs häufig nicht möglich.

2. Die SPD solidarisiert sich mit allen, die an der Organisation und Durchführung von CSDs insbesondere im ländlichen Raum beteiligt sind. Diese Solidarität will der Landesverband praktisch untermauern, indem zum Beispiel zu kleineren, besonders gefährdeten CSDs Mobilisierungen organisiert und gegebenenfalls Reisekosten von der Hamburger SPD übernommen werden.

Begründung:

In vielen ländlich geprägten Regionen sehen sich Organisator*innen und Teilnehmer*innen von Christopher Street Days (CSDs) zunehmender Bedrohung durch rechte Akteur*innen und extremistische Strukturen ausgesetzt. Einschüchterungsversuche, gewaltsame Übergriffe und Hetze gegen queere Menschen und ihre Unterstützerinnen sind dabei keine Einzelfälle, sondern Ausdruck eines gesellschaftlichen Klimas, das durch den Rechtsruck in vielen Teilen der Bundesrepublik weiter angeheizt wird.
Gerade in kleineren Städten und Gemeinden fehlen häufig die personellen Ressourcen und die öffentliche Sichtbarkeit, um rechte Gegenmobilisierungen wirksam zu begegnen. Umso wichtiger ist es, dass solidarische Unterstützung überregional organisiert wird. Die Jusos Hamburg verfügen als Großstadtverband über Kapazitäten und Reichweite um aktiv zur Unterstützung gefährdeter CSDs in ländlichen Regionen beizutragen.
Durch eine gezielte Vernetzung mit der SPD in betroffenen Regionen kann praktische Solidarität organisiert werden: sei es durch gemeinsame Mobilisierungen, Öffentlichkeitsarbeit oder konkrete Beteiligung an Demonstrationen und Schutzstrukturen. Es ist unsere Aufgabe, queere Kämpfe nicht nur in Großstädten sichtbar und sicher zu machen, sondern auch dort, wo sie am verletzlichsten sind.
Mit diesem Antrag setzen wir ein klares Zeichen: Die Solidarität der SPD kennt keine geografischen Grenzen – der Kampf gegen rechte Gewalt und für queere Sichtbarkeit ist überall notwendig.

Überweisungs-PDF: