Der Landesparteitag der SPD Hamburg möge beschließen:
Die SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft und die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats werden dazu aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass das Lehramtsstudium in vielen Teilen grundsätzlich verändert wird. Darunter fallen die folgenden Forderungen:
1. Module, die für das Studium und Erlernen der mittel- und frühneuhochdeutschen Sprache gedacht sind, sollen ersatzlos aus dem Pflichtbereich des Lehramtsstudiums des Faches Deutsch verschwinden. Es kann jedoch in anderen Modulen als Teilbereich weitergeführt werden, aber nicht in dieser Intensität und mit dieser Beachtung.
2. Die Lehramtsstudierenden der Sonderpädagogik sollen, sofern sie weiterhin dieselben Veranstaltungen für ihren Abschluss wie Studierende des Lehramts der Sekundarstufe I und II besuchen und dieselben Bestehenskriterien haben, die Berechtigung erhalten, auch an Gymnasien und Stadtteilschulen zu unterrichten, ohne Bachelorarbeit und Freien Studienanteil ebenfalls im entsprechenden Fachbereich wählen zu müssen.
Der Lehrkräftemangel ist ein offensichtliches und bekanntes Problem. Dieser sollte angegangen werden und wurde es mit dem Quereinstieg und der Reform der Sekundarstufenstudiengänge auch. Jedoch heißt das nicht, dass es jetzt problemlos funktioniert. Noch immer gibt es Probleme. Teil des Lehramtsstudiums des Faches Deutsch der Sekundarstufe I und II ist ein Modul, welches sich über mindestens zwei Semester erstreckt und einzig dem Erlernen von Kenntnissen der mittel- und frühneuhochdeutschen Sprache dient, die allerspätestens seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts irrelevant sind. Sichtbar ist das auch dadurch, dass selbst in einem Schulbuch der Reihe P.A.U.L. D., welches einen vollständigen Abschnitt der Nibelungensage, einem Werk, welches eigentlich ein mittelhochdeutsches ist und auch in einer mittelhochdeutschen Fassung existiert, den Text nur in einem Neuhochdeutsch der Gegenwart enthält, die älteren Sprachweisen sind nicht groß thematisiert. Daher scheint die Existenz eines so viel Zeit in Anspruch nehmenden Pflichtmoduls wohl kaum wichtig für den späteren Beruf zu sein. Die Zeit, die darauf verwendet wird, könnte anders genutzt werden, das Thema auch in ein anderes Modul überführt werden, doch sollte es nicht Teil des Pflichtprogramms für jeden in diesem Studiengang sein.