Der Landesparteitag möge beschließen: Wir fordern eine ehrliche Bestandsaufnahme zu den Kommunikationsstrukturen zu nicht elektronisch erreichbaren Mitgliedern in unserem Landesverband. Dazu soll eine AG auf Landesvorstandsebene gebildet werden, die vorhandene postalische Kommunikationsstrukturen erfasst, sie auf die Bedürfnisse unserer älteren Genoss*innen hin bewertet und Vorschläge für eine Änderung macht. Kosten sind dabei ein wichtiger Faktor, aber nicht der einzige und schon gar nicht der ausschlaggebende. In dieser AG sollen der Landesgeschäftsführer, die Kreise, einige interessierte Distrikte pro Kreis und die AG 60plus vertreten sein. Die Gliederungen unserer Partei werden um Auskünfte gebeten, damit ein ehrlicher Überblick entsteht. Es soll hier nicht darum gehen, die unterschiedlichen und gewachsenen Kommunikationsstrukturen der 7 Kreise und der 75 Distrikte zu „vereinheitlichen“. Von guten Beispielen lernen und gemeinsam erkannte Herausforderungen angehen, ist ein gutes Ziel. Die AG soll ihre Arbeit gleich nach den Bürgerschaftswahlen beginnen, vor der Sommerpause kommenden Jahres abschließen und dem Landesvorstand vorlegen.
Wir fordern eine ehrliche Bilanz der Erreichbarkeit unserer Mitglieder. Die Digitalisierung schreitet mit hoher Geschwindigkeit voran und bringt den Nutzer*innen und Nutzern viele Annehmlichkeiten und Vorteile. Als Partei zieht unsere SPD daraus ihren Nutzen. Die Erreichbarkeit der teilnehmenden Mitglieder wird verbessert, die Effizienz der Kommunikation untereinander wird gestärkt, die Kosten für Teilnehmende wie für die Organisation reduziert.
Allerdings bleibt ein gravierendes Problem. Genoss*innen ohne digitale Zugänge und Kenntnisse sind ausgeschlossen, sie sind von dieser Entwicklung mit ihren Chancen abgekoppelt.
An den Zahlen der Mitglieder unserer SPD Hamburg wird das deutlich. Von den 10.341 Mitgliedern sind 4.457 (über 43%) im Alter über 60 Jahre, also Mitglieder der AG 60plus. Von diesen sind 1.902, das sind über 42% nur per Post erreichbar. Fast jedes 5. Mitglied ist also digital-elektronisch für unsere Partei nicht zu erreichen.
In unserem Kreis Wandsbek sind von den 1921 Mitgliedern 56,4% Mitglieder bei AG60plus, davon sind aber 521 (46,4%) nur per Post erreichbar.
Es sind oft diejenigen, die jahrzehntelang unserer Partei verbunden sind, die nach wie vor traditionell hohe Beiträge zahlen, die treu zu unserer Sache stehen, die im persönlichen Umkreis, familiär und nachbarschaftlich Träger*innen unserer sozialdemokratischen Werte sind. Aber eben die neue Form der digitalisieren elektronischen Kommunikation nicht mehr gehen wollen. Aktuelle Informationen auf SPD-Landesebene, z.B. der aktuelle montägliche (elektronische) Newsletter der LO, Pressemitteilungen, Veranstaltungs-Einladungen, die Informationen unserer Rathausfraktion, haben auch früher nicht alle erreicht, waren gerichtet an eine besondere Zielgruppe von Funktionären. Vergleichbares gibt es in den Kreisen.
Aber: In welchen Kreisen oder Distrikten werden (nur postalisch erreichbare) Genossinnen noch mit regelmäßigen Informationen versorgt? Bleibt es schließlich dabei, dass nur noch zur allzweijährlichen Mitgliederversammlung alle Distriktsmitglieder mit einer postalischen Einladung versorgt werden, weil es das Organisationsstatut (noch) so vorsieht?
Der Landesparteitag möge beschließen: Wir fordern eine ehrliche Bestandsaufnahme zu den Kommunikationsstrukturen zu nicht elektronisch erreichbaren Mitgliedern in unserem Landesverband. Dazu soll eine AG auf Landesvorstandsebene gebildet werden, die vorhandene postalische Kommunikationsstrukturen erfasst, sie auf die Bedürfnisse unserer älteren Genoss*innen hin bewertet und Vorschläge für eine Änderung macht. Kosten sind dabei ein wichtiger Faktor, aber nicht der einzige und schon gar nicht der ausschlaggebende. In dieser AG sollen der Landesgeschäftsführer, die Kreise, einige interessierte Distrikte pro Kreis und die AG 60plus vertreten sein. Die Gliederungen unserer Partei werden um Auskünfte gebeten, damit ein ehrlicher Überblick entsteht. Es soll hier nicht darum gehen, die unterschiedlichen und gewachsenen Kommunikationsstrukturen der 7 Kreise und der 75 Distrikte zu „vereinheitlichen“. Von guten Beispielen lernen und gemeinsam erkannte Herausforderungen angehen, ist ein gutes Ziel.