Der SPD Landesparteitag möge beschließen:
Die SPD Hamburg wird sich dafür einsetzen in der nächsten Legislaturperiode an jedem Sonntag freien Eintritt in die staatlichen Museen zu ermöglichen. Der Abbau der sozialen Barrieren für die Bildungseinrichtung Museen ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb muss eine finanzielle Regelung gefunden werden, die nicht nur den Kulturetat der Stadt betrifft.
Die SPD-geführten Senate haben seit 2011 konsequent und mit erheblichen Mitteln aus dem Haushalt der Freien und Hansestadt Hamburg den Zugang zu Bildung sozial gerechter gemacht. Seit dem Wintersemester 2012 müssen Studierende in Hamburg keine Studiengebühren mehr zahlen. Seit dem 1. August 2014 ist in Hamburg die fünfstündige Grundbetreuung inklusive Mittagessen in Ki¬ta und Kindertages¬pflege von der Geburt bis zur Einschulung beitragsfrei.
In den staatlichen Hamburger Museen haben Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr freien Eintritt. Das ist gut, gewährleistet aber nicht, dass die Besucher von morgen damit gewonnen werden. Der Familienausflug am Wochenende ins Museum hat eine prägende Bedeutung für junge Menschen. Freier Eintritt wie in der Kunsthalle und dem Museum für Kunst und Gewerbe jeweils am 1. Donnerstag im Monat von 17 bzw. 18 bis 21 Uhr ist kein Anreiz für Familien. Für die staatlichen Museen in London hat man festgestellt, dass seit dem freien Eintritt nicht nur deutlich mehr Besucher, sondern, wie Umfragen ergeben haben, auch andere Besucher zu verzeichnen sind.
Dass der Eintrittspreis direkt mit dem Besucheraufkommen zusammenhängt, das zeigt alljährliche der Tag der Reformation mit seinem freien Eintritt in die Museen und das hat der freie Eintritt in die Hamburger Kunsthalle vom 30. April bis zum 31. Mai 2016 gezeigt. In dem Monat haben 206.588 Personen die Hamburger Kunsthalle besucht. Das ergibt eine Steigerung der Besucherzahlen im Tagesdurchschnitt von 1.213 auf 7.378 und einen Wochendurchschnitt von 7.279 auf 44.269, eine Steigerung um rund das Sechsfache!
In vielen anderen großen Metropolen in der Welt aber auch in deutschen Städten, wie Berlin, Frankfurt, Dresden, Erfurt, Weimar, Hannover, München und vielen anderen mehr sowie in Bundesländern wie Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Bayern und anderen bieten die Museen regelmäßig mindestes einmal im Monat – häufig viermal im Monat freien Eintritt an.
Es ist eine Frage der Teilhabe an dem Bildungsangebot der Hamburger Museen unabhängig vom Einkommen.