Der SPD Landesparteitag möge beschließen:
Die SPD Hamburg wird sich für die Einrichtung eines FASD-Kompetenzzentrum Hamburg einsetzen.
Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) zählen zu den häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland. Unter dem Begriff FASD wird ein ganzes Spektrum von Folgeerscheinungen zusammengefasst, die auf den mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft zurückzuführen sind. Das kindliche Gehirn ist während der Schwangerschaft besonders empfindlich gegenüber Alkohol und seiner die Nervenzellen schädigenden Wirkung. Die Folgeerscheinungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, von unspezifischen Beeinträchtigungen der Lernfähigkeit oder Impulskontrolle bis hin zu einer schweren Behinderung bezogen auf die körperliche und geistige Entwicklung sowie auf die Fähigkeit zur selbständigen Lebensführung. Insbesondere kann die Fähigkeit zur Bewältigung des Alltags beeinträchtigt sein (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Organisation, Impulskontrolle, angemessenes Verhalten, Begreifen komplexer Zusammenhänge, visuell-räumliche und motorische Fähigkeiten).
Laut aktueller S3-Leitlinie für die Diagnostik von FASD bei Kinder/Jugendlichen kommen jedes Jahr in Deutschland mindestens 2% aller Geburten mit einer fetalen Alkoholspektrumstörung zur Welt. Das bedeutet, dass jedes Jahr in Hamburg knapp 500 Kinder mit einer FASD geboren werden.
Deshalb besteht Handlungsbedarf.