Die Funktionen des Melde-Michels sollen folgendermaßen erweitert werden:
- Zukünftig soll es auch die Möglichkeit geben, Stellen und Orte zu melden, die die Bürgerinnen und Bürger im Sinne ihres subjektiven Sicherheitsempfinden als unsicher und/oder bedrohlich einstufen.
- Die Meldung soll an die jeweils zuständigen Ämter und Behörden weitergeleitet werden unter Einhaltung der gleichen Bearbeitungsfrist, die für die anderen Meldefunktionen gilt.
- Die Meldungen sollen einmal jährlich dahingehend ausgewertet werden, welche Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Meldungen vorliegen und welche Konsequenzen sich ggf. hieraus für die zukünftige Ausgestaltung und die Vorgaben bei der Stadtplanung ergeben. Diese Auswertung soll den Ämtern und Behörden entsprechend zugehen und zudem online der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
- Auf die Funktionserweiterung soll im Rahmen einer entsprechenden Kampagne online und mittels klassischer Werbeträger (z.B. Plakate) aufmerksam gemacht werden, damit möglichst viele Frauen von diesem neuen Angebot Kenntnis erlangen.
Über das Angebot des Melde-Michel[1] bietet die Stadt Hamburg ihren Bürgerinnen und Bürgern bisher die Möglichkeit, Schäden an der öffentlichen Infrastruktur ganz einfach online zu melden. Durch dieses einfache und viel genutzte Tool können die Hamburgerinnen und Hamburger, beispielsweise auf tiefe Schlaglöcher hinweisen, die eine Gefährdung für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer darstellen. Im Sinne einer geschlechtergerechten Stadtplanung, sollte die Funktion des Melde-Michels erweitert werden. Es ist bekannt, dass insbesondere Frauen enge Durchgänge, schlecht beleuchtete Wege und nicht gut einsehbare Ecken besonders zu später Stunde vermeiden und mitunter längere Umwege auf sich nehmen, auf Aktivitäten verzichten oder teure Taxifahrten bezahlen, um sich keinem Risiko auszusetzen. Im Sinne einer geschlechtergerechten Stadtplanung ist es zielführend, dass diese Orte und Stellen in der Stadt auf einfache Weise durch die Funktionserweiterung des Melde-Michels gemeldet werden können. Die Stadt muss es sich zur Aufgabe machen, diese gemeldeten Stellen und Orte besser zu gestalten und aus den gesammelten Daten Rückschlüsse für zukünftige stadtplanerische Überlegungen zu ziehen.
[1] https://www.hamburg.de/melde-michel/