Der Landesparteitag möge beschließen:
1) Die Hamburger SPD-Senatsmitglieder und die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten werden aufgefordert, sich im Rahmen der Haushaltsberatungen dafür einzusetzen, neben den bisherigen Förderpositionen des Landesförderplans Familie und Jugend (LFP) für internationale Jugendarbeit eine weitere Maßnahme im Einzelplan 4 zu verankern, in der für von einer Bezirksversammlung unterstützten Projekten zusätzliche Mittel für die internationale Jugendarbeit für junge Menschen (§ 7 SGB VIII) der freien und kommunalen Träger der Jugendhilfe zu Verfügung gestellt werden;
2) Die Antrags- und Förderbedingungen sollen ergänzend zu der LFP-Pos. 3 und unter Beteiligung der bezirklichen Jugendhilfeausschüsse gesondert geregelt werden und sicherstellen, dass insbesondere eine Teilnahme von Jugendlichen aus wirtschaftlich schwachen Familien an Internationalen Jugendbegegnungen ermöglicht wird. Nicht verbrauchte Mittel könnten die übrigen Positionen des Landesförderplans Familie und Jugend verstärken.
Ziel der internationalen Jugendarbeit ist es, das gegenseitige Verständnis junger Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen sowie deren persönliche Entwicklung zu fördern. Die Teilnehmenden gewinnen durch einen Austausch viel und reflektieren ihre eigene kulturelle Identität. Auf diesem Weg lernen sie Toleranz, Akzeptanz und Neugier gegenüber dem Fremden. Indem sie im sozialen und professionellen Kontext wichtige Schlüsselkompetenzen erwerben, gewinnen sie Selbstvertrauen und Motivation, was für ihre private und berufliche Entwicklung von großer Bedeutung ist.
Schließlich stärken sie ihr internationales Bewusstsein. Grundsätzlich ist im Rahmen der internationalen Jugendarbeit vorgesehen, dass die anreisende Gruppe ihre Reisekosten trägt und die aufnehmende Gruppe die übrigen Kosten. Diese Kostenverteilung, zu dem es auch Ausnahmen gibt, z.B. der Internationale Jugendaustausch mit Israel, hat zur Folge, dass die internationale Jugendarbeit z.B. eine Domäne der in der Mittelschicht verankerten Jugendverbände ist und Jugendlichen aus wirtschaftlich schwächeren Familien eine Teilnahme nur schwer möglich ist. Ein Beispiel ist der durch das Haus der Jugend Steilshoop (Wandsbek) organisierte Jugendaustausch mit Korea. Um diesen Bereich der internationalen Jugendarbeit zu fördern und auch die internationalen Kontakte der Bezirksversammlungen zu stärken, wird eine Stärkung und ein zusätzliches Finanzierungsmodell vorgeschlagen, welches ergänzend neben den bisherigen Förderungsinstrumenten von Bund und Land steht. Bei den nun anstehenden Haushaltsberatungen in Hamburg soll deshalb eine Lösung für diese Finanzierungslücke gefunden werden.
Auch in Zeiten einer knappen Haushaltslage muss weiterhin die internationale Jugendarbeit einkommensunabhängig sichergestellt werden. Zudem kann die Stärkung des internationalen Austausches für junge Menschen auch eine Maßnahme gegen die Ausbreitung des Rechtsextrimismus in der Gesellschaft sein (vgl. FES-Mitte-Studie 2023[1]). Hier sind auch Jugendliche aus wirtschaftlich schwachen Haushalten, die nicht in Jugendverbänden organisiert sind, besonders zu fördern.
Die Bezirksversammlung Wandsbek hat im September 2023 einen Beschluss in diesem Sinne auf Antrag von SPD, Grünen, CDU und FDP (Drucksache: 21-7678[2]) gefasst.
[1]https://www.fes.de/referat-demokratie-gesellschaft-und-innovation/gegen-rechtsextremismus/mitte-studie-2023
[2]https://bv-hh.de/wandsbek/documents/internationale-jugendarbeit-staerken-debattenantrag-der-fraktionen-spd-cdu-die-gruenen-und-fdp-angemeldet-zur-debatte-von-der-spd-fraktion-161032
Der Landesparteitag möge beschließen:
1) Die Hamburger SPD-Senatsmitglieder und die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten werden aufgefordert, sich im Rahmen der Haushaltsberatungen dafür einzusetzen, neben den bisherigen Förderpositionen des Landesförderplans Familie und Jugend (LFP) für internationale Jugendarbeit eine weitere Maßnahme im Einzelplan 4 zu verankern, in der für von einer Bezirksversammlung unterstützten Projekten zusätzliche Mittel für die internationale Jugendarbeit für junge Menschen (§ 7 SGB VIII) der freien und kommunalen Träger der Jugendhilfe zu Verfügung gestellt werden;
2) Die Antrags- und Förderbedingungen sollen ergänzend zu der LFP-Pos. 3 und unter Beteiligung der bezirklichen Jugendhilfeausschüsse gesondert geregelt werden und sicherstellen, dass insbesondere eine Teilnahme von Jugendlichen aus wirtschaftlich schwachen Familien an Internationalen Jugendbegegnungen ermöglicht wird. Nicht verbrauchte Mittel könnten die übrigen Positionen des Landesförderplans Familie und Jugend verstärken.