2023/I/Kul/3 Einblicke in Gegenwart und Vergangenheit jüdischen Lebens in Hamburg für Hamburgs Schüler*innen

Status:
Nicht Abgestimmt

Der Landesparteitag möge beschließen und an die SPD-Bürgerschaftsfraktion weiterleiten, dass diese sich dafür einsetzen und prüfen soll, inwieweit es möglich ist, dass möglichst viele Schulklassen Einblicke in das jüdische Leben in Hamburg erhalten. Dies kann folgendes beinhalten:

  • Besuch einer jüdischen Einrichtung
  • Besuch einer Gedenkstätte
  • Austausch mit den in Hamburg lebenden Gemeindemitgliedern

Die Angebote sollen Schüler*innen ab der 8. Klasse die Möglichkeit geben, sich mit der heutigen Kultur und Geschichte jüdischer Menschen in Hamburg zu beschäftigen.

Begründung:

Die Zahl der Menschen mit jüdischem Glauben erholt sich in Hamburg stetig von der Zäsur des NS-Regimes vor etwa 80 Jahren. Heutzutage sind etwa 2.500 Hamburger*innen Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Doch was wissen junge Hamburger*innen über das Judentum in ihrer Stadt?

Die Beschäftigung mit dem Judentum in der Schule ist zu einseitig. Entweder hören Schüler*innen im Rahmen des Geschichtsunterrichts etwas über jüdische Menschen in Deutschland oder während eines Besuchs eines ehemaligen Konzentrationslagers. Die SPD Hamburg sollte sich dafür einsetzen, dass Schüler*innen die Möglichkeit bekommen, das aktive jüdische Leben in Hamburg hautnah kennenzulernen.

Die Bildungspläne sehen es bereits vor, dass die Schüler*innen etwas über die vielfältigen religiösen Lebensweisen in Hamburg lernen. Jedoch kommt es viel zu selten vor, dass dies auch in die Praxis umgesetzt wird. Es sollte ein Anliegen der SPD sein, sich dafür einzusetzen, dass Schüler eine umfangreiche Bildung über das Judentum erhalten, denn eine breite Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart kann einen tieferen Einblick in die jüdische Religion und Kultur vermitteln, als es theoretische Unterrichtseinheiten tun. Das Angebot sollte sich an Schüler*innen ab der 8. Klasse richten, damit sie die gesammelten Erfahrungen und neuen Informationen besser in ihre bisherige Lebensrealität einbinden und verknüpfen können.

Vorurteile oder falsche Informationen gegenüber jüdischen Gläubigen können durch den direkten Austausch mit einem Gemeindemitglied abgebaut werden. Die Interreligiöse und Interkulturelle Offenheit, die beim Zusammenleben in Hamburg tagtäglich gefragt ist, würde bei jungen Menschen besonders effektiv durch den Austausch mit jüdischen Gemeinden gefördert werden.

Heutzutage ist es auch in Hamburg immer noch so, dass Juden Antisemitismus erfahren. Das darf nicht hingenommen werden, sondern es muss das Ziel sein, dass jüdische Menschen in unserer Gesellschaft frei und unbeschwert leben können.

Die jüdischen Gemeinden Hamburgs sollten auch in finanzieller Hinsicht von Kosten, die aus diesem Angebot entstehen (Sicherheits- und Reinigungspersonal und Personalkostenbeitrag bzw. Aufwandsentschädigung für Vortragende) aufwandsneutral entlastet werden.

Überweisungs-PDF: